1. Ich sehe dich am Kreuz, Herr Christ, wo du als Mensch gestorben bist; ich sehe dich in deiner Not, wie du erleidest Schmerz und Tod. Doch weiß mein Glaube, dass in dir Gott wurde Mensch und Gott stirbt hier, und dass wo Menschen sind bedroht, Gott leidet mit und kennt die Not. 2. Ich höre, dass am Kreuz, Herr Christ, du dich von Gott verlassen fühlst; und sehe wie dein Lebensweg in Einsamkeit zu Ende geht. Doch weiß mein Glaube, dass in dir Gott lebt, und dass er dir und mir stets nahe bleibt in allem Leid, selbst in der Gottverlassenheit. 3. Ich spüre, dass am Kreuz, Herr Christ, der Menschen Spott dein Schicksal ist, und dass wer stark ist in der Welt, für schwach und dumm dein Wirken hält. Doch weiß mein Glaube, dass in dir Gott war und ist und bleibet mir trotz Tod und Spott, der Herr der Welt, der Grund des Lebens, der mich hält. 4. Ich sehe, dass am Kreuz, Herr Christ, dein Weg als Mensch gescheitert ist, lehrst Sanftmut und Barmherzigkeit und erntest Hass und Grausamkeit. Doch weiß mein Glaube, dass in dir die Wahrheit lebt, und dass Gott ihr zu neuem Recht verhelfen wird, und dass dein Weg zum Leben führt.